Die St.–Laurentius-Basilika befindet sich auf dem historischen Areal Wyschehrad. Lange wusste man nicht von ihr und ihr Fundament wurde erst im 19. Jahrhundert entdeckt. Es wurden hier die Fundamente eines frühmittelalterlichen Baus gefunden und die nachfolgende archäologische Untersuchung erbrachte, dass die schon früher gefundenen einmaligen Fliesen tatsächlich von diesem Bauwerk stammten.
Die dreischiffige Basilika St.-Laurentius hatte ein Querschiff und der Abschluss durch drei Apsisen trägt die Handschrift französischer Architektur. Es ist wahrscheinlich, dass König Vratislav I. sich die Basilika als persönlichen Andachtsraum für seinen Vyšehrader Sitz erbauen liess. Bei der Kirche wurde ein Friedhof gefunden und daher diente sie wahrscheinlich in späterer Zeit auch als Pfarrkirche.
Die St.-Laurentius-Basilika zerstörten die Hussiten, ähnlich wie andere Kirchenbauten auch. Verschont blieben nur die St.-Martin-Rotunde und die Kapitelkirche Hl.-Peter-und-Paul. Das Eintrittsportal ist nicht original, es ist schon ein neuromanisches Werk.
Dank späterer archäologischer Untersuchungen gelang es die Entstehung der Fliesen und damit die Entstehung der Basilika genauer zu datieren, und zwar ins letzte Drittel des 11. Jahrhunderts. Die Untersuchung ergab sogar die Entdeckung eines Baus noch älteren Datums, einer Kirche mit einem Kreuzgrundriss aus vorromanischer Zeit, im sogenannten ottonischen Stil.
Das frühmittelalterliche Fundament der Basilika sowie Exemplare einiger Vyšehrader Fliesen können im Rahmen einer Besichtigungstour besichtigt werden.
Interessantes:
Die Fliesen, die in der Kirche St.-Laurentius verlegt wurden sind ein Unikat. Sie stellen die ältesten gefundenen Relieffliesen im westslawonischen Gebiet dar. Die Motive Sphinx, Kaiser Nero und Kreuzungen aus Hunden mit Löwen wurden nicht zufällig verlegt. Sie waren deshalb für die Fliesen ausgesucht worden, damit sie als Symbol des Heidentums von den Füssen der gläubigen Christen "zertreten" werden würden.
