Das nationale Kulturdenkmal Wyschehrad stellt heute ein historisches Areal dar, das auf einem Hügel liegt, der sich steil über dem rechten Ufer der Moldau erhebt. In diesem verschanzten gegliederten Areal sind eine ganze Reihe historischer Bauten verschiedenen Alters und Kunstwertes, die verschiedenen Zwecken dienen, zu sehen.
Wyschehrad ist bekannt als ein mythologischer Ort, mit dem eine ganze Reihe Legenden aus der böhmischen Geschichte verbunden ist. Als eine fürstliche Burgstätte wurde der Wyschehrad in der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts gegründet und Ende des 11. Jahrhunderts erlangte er seinen größten Ruhm, als er Sitz des ersten böhmischen Königs Vratislav I. war. Damals wurde auch das Wyschehrader Kollegiatkapitel der Kirche St. Peter und Paul gegründet.
Die zweite Etappe des Ruhms der Burg begann unter König und Kaiser Karl IV., der diese aus Respekt vor seinen přemyslidischen Vorfahren renovierte.
In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts verwandelte sich der Wyschehrad in eine barocke Festung, sog. Zitadelle, wobei ihre Aufgabe in der Verteidigung Prags bestand. Im 18. Jahrhundert erbauten die französischen Truppen unter der Burg die Kasematten, d.h. die unterirdischen Gewölben mit den Schießscharten.
Derzeit sind im Areal des Wyschehrads zahlreiche Denkmäler zu besichtigen, z.B. die romanische Sankt-Martinsrotunde, St.-Peter-und-Paul-Kirche, Überreste der romanischen St. Laurentius Basilika, die Überreste des gotischen Tors "Spitze", Bad der Libuše oder die Teufelssäule. Das bedeutsame Denkmal ist die Begräbnisstätte verdienter Persönlichkeiten des tschechischen Volkes mit einem Zentrum Slavín. Seit 1962 ist die Parkanlage des Areals als nationales Kulturdenkmal anerkannt.
Interessantes:
Eines der erhaltenen gotischen Denkmäler ist das Umfassungsmauerwerk der Wachbastei, bekannt als Bad der Libuše. Nach der romantischen Legende badete sich hier die Fürstin Libuše mit ihren Liebhabern und nach dem Bad stieß sie ins Wasser hinunter.