Die Pinkassynagoge befindet sich in der Altstadt im Stadtviertel Josefov. Die Pinkassynagoge ist zusammen mit der Maiselsynagoge, Klausensynagoge, Spanischen Synagoge und dem Alten jüdischen Friedhof der Bestandteil des Jüdischen Museums in Prag.
Sie wurde im Jahre 1535 als ein privates Bethaus eines der reichersten und einflussreichsten Mitglieder der Jüdischen Gemeinde in Prag Aron Mešullam Zalman Horowitz erbaut. Sie ist jedoch nach seinem Enkel Pinkas Horowitz benannt.
Es handelt sich um das spätgotische Gebäude mit den Elementen des neu anbrechenden Renaissance-Stils. Z.B. das Eingangsportal ist schon im Frührenaissance-Stil erbaut. Das einschiffige Gebäude ist mit einem Netzgewölbe ausgestattet und hat nur 5 Fenster mit Steinornamenten. Später wurden das südliche Flügel des Gebäudes, das Vestibül und die Galerie für Frauen angebaut.
Ähnlich wie an einigen Orten der Altstadt wurde auch hier infolge der Anschwemmung nach dem Hochwasser im Jahr 1860 das Niveau des Fußbodens erhöht und das ganze Gebäude wurde modernisiert. Diese Anschwemmung wurde in 50. Jahren des 20. Jahrhunderts wieder beseitigt. Damals erfolgte auch der weitere Umbau, das Denkmal erhielt das heutige Aussehen und das Interieur als das Denkmal für die Opfer des Holocaust in Böhmen und Mähren eingerichtet wurde.
Das Hochwasser im Jahre 2002 verursachte in der Pinkassynagoge die Schäden des wesentlichen Umfangs. Sie wurde bis zur Höhe von 1,3 m über dem Fußboden mit dem kontaminierten Wasser überschwemmt. Die renovierte Synagoge wurde erneut im Jahre 2003 eröffnet.
Merkwürdigkeit:
Diese Exposition bietet die stimmungsvolle Besichtigung der Räume, auf deren Wänden nur die Namen der Opfer geschrieben sind. Die Namen sind in alphabetischer Reihenfolge nach dem Ort des letzten festgestellten Wohnsitzes des Opfers aufgeführt. Nach den letzten Renovierungen wurde auf die Wände ca. 80 000 Namen geschrieben und aufgrund der Forschung werden weitere Namen geschrieben.
Die Synagoge soll nicht nur an die Opfer des Holocaust erinnern, sondern ihnen auch die menschlichen Namen zu geben, in der Zeit ihres Todes sie hatten nämlich nur die Nummern. Zur Gesamtatmosphäre tragen noch die Stimmen von Vlasta Chramostová und Radovan Lukavský bei, die die Namen der Opfer des Holocausts lesen. Im ersten Stock ist eine Ausstellung von Kinderzeichnungen aus Theresienstadt zu sehen. Diese Zeichnungen sind manchmal das einzige Andenken an ihre Autoren, die sehr oft jünger als 15 Jahre waren.