Die Maiselsynagoge befindet sich in der Altstadt im Stadtviertel Josefov. Sie bildet zusammen mit der Klausensynagoge, Spanischen Synagoge, Pinkassynagoge und dem Alten jüdischen Friedhof den Kern des Jüdischen Museums in Prag.
Diese Synagoge ist nach dem Primas der jüdischen Gemeinde Mordechaj Maisel benannt, der diese als eine private Synagoge in den Jahren 1590 - 1592 erbauen ließ und zusammen mit dieser Synagoge auch den umfassenden Umbau des Ghettos im Renaissance-Stil finanzierte. Mordechai Maisel stattete die Synagoge auch mit kostbaren Ritualgegenständen aus.
Das ursprüngliche Bauwerk im Renaissance-Stil entstand nach dem Entwurf von Josef Wahl und Juda Goldsmied de Herz. Damals handelte es sich um das ungewöhnliche Gebäude. Es war nämlich dreischiffig im Stil der Renaissance, hatte aber auch die gotischen Elemente. Dieses Gebäude wurde jedoch bei einem Brand im Jahre 1689 sehr beschädigt.
Nachfolgende Renovierung erfolgte allerdings im Barockstil. Aber auch dieses Aussehen im Barockstil ist mit der späteren neogotischen Umgestaltung überdeckt, die mit der Assanierung der Judenstadt Josefov zusammenhängte. Im ursprünglichen Renaissance-Stil blieb der dreischiffige Grundriss des Hauptschiffs mit den Frauengalerien erhalten.
Derzeit dient die Maiselsynagoge als der Ausstellungsraum und als das Depositorium des Jüdischen Museums.
Die Gesamtrekonstruktion der Maiselsynagoge erfolgte in den 90. Jahren des 20. Jahrhunderts. Heutzutage befindet sich in der Synagoge eine der Expositionen des Jüdischen Museums unter dem Titel Die Geschichte der Juden in Böhmen und Mähren vom 10. bis zum 18. Jahrhundert.
Merkwürdigkeit:
Im Verlauf des 2. Weltkriegs sammelten die Nazis in den Räumen der Maiselsynagoge ungefähr 6000 Kunstgegenstände verschiedener Art. Es handelte sichum eine Sammlung aus den 153 böhmischen und mährischen Synagogen, die zur Errichtung des anti-jüdischen Museums dienen sollte. Nach dem Krieg wurde die Sammlung dem Staatlichen jüdischen Museum übergeben.