An der Karlsbrücke sind zwei Brückentürme zu sehen, die als Kleinseitner Brückenturm benannt sind. Der niedrigere Brückenturm, genannt auch Judithturm, ist im romanischen Stil erbaut und ist offensichtlich älter auch als die Judithbrücke. Er war der Bestandteil der Verschanzung des linken Ufers und Anfang des 15. Jahrhunderts wurde in diesem Turm ein Gefängnis für die schwersten Übertäter errichtet. Seit 1893 gehört er der Stadt und derzeit ist der Öffentlichkeit nicht zugänglich.
Dem Turm wurde ein kleines Haus angebaut, das als Zollhaus genannt wurde. In seinem ersten Stock ist ein spätromanisches Relief zu sehen, das sich früher auf der östlichen Frontseite des Turms befand.
Der höhere Brückenturm ließ nach dem Jahr 1464 an Stelle des ehemaligen romanischen Turms Georg von Podiebrad erbauen. Er soll den Altstädter Brückenturm nach der Parlers Konzeption erinnern. Auf dem Turm sind sichtbar die Nischen, die wahrscheinlich mit den monumentalen Statuen bestückt sein sollten. Der Turm, der einst als Melde- und Abladestelle diente, ist derzeit der Öffentlichkeit zugänglich.
Zwischen beiden Türmen befindet sich das Tor als der Eingang von der Karlsbrücke auf die Kleinseite. Das Tor entstand nach dem Jahr 1411 an Stelle eines ehemaligen romanischen Baus.
Interessantes:
Noch heute erfolgen die Diskussionen betreffend spätromanisches Kalksteinreliefs. Es ist wahrscheinlich, dass es um den Kaiser Fridrich Barbarossa geht, der dem fußfähigen König Vladislav die Königskrone übergibt.
