Die gotische Karlsbrücke stellt eine älteste erhaltene Prager Steinbrücke und die zweitälteste Steinbrücke in der Tschechischen Republik dar. Sie wurde durch Kaiser und König Karel IV. an Stelle der ehemaligen Steinbrücke, benannten als Judithbrücke (Juditin most) erbaut, nachdem diese durch das Hochwasser 1342 zerstört wurde und die Verbindung zwischen der Vorburg und der Prager Altstadt unterbrochen wurde.
Für die Aufnahme des Baues dieser neuen Brücke wählte Karel IV. eine magische Zahl. Die Grundsteinlegung erfolgte am 9.7. 1357 um 5:31. Mit dem Baumanagement beauftragte er den Architekten Petr Parler und seine Hütte, die ebenfalls andere Prager Denkmäler realisierte, z.B. sie fortsetzte den Bau St. Vitus-Kathedrale.
Die Karlsbrücke wurde jedoch erst am Anfang des 15. Jahrhunderts restlos fertig gestellt und die bekannte Ausschmückung entstand erst im Zeitraum 1706-1714. An der Brücke sind derzeit 30 Statuen und ein Kreuz zu sehen. Eine der bedeutsamen Figurengruppen ist Heilige Luitgard von Matthias Bernard Braun. An den Enden der Karlsbrücke befinden sich die Brückentürme - Altstädter Brückenturm (Staroměstská mostecká věž) und Kleinseitner Brückenturme (Malostranská mostecká věž).
Über die Karlsbrücke führte der berühmte Königsweg, die Brücke diente jedoch vor allem für die Zwecke des Verkehrs und der Verteidigung. Über die 516 m lange und 9,5 m breite Brücke fuhren sowohl die Pferdebahn als auch Autos und Busse, derzeit ist die Brücke jedoch nur den Fußgängern zugänglich. Die Karlsbrücke zählt sich zu den nationalen Kulturdenkmälern und ihre umfangsreiche Rekonstruktion wurde im Jahr 2010 fertig gestellt.
Interessantes:
Nach der Legende wurden während des Baues in den Mörtel die Eier zur besseren Konsistenz eingemischt. Aufgrund der modernen Forschung während der Rekonstruktion der Karlsbrücke wurde es jedoch nachgewiesen, dass es nur um eine Legende geht, und zur Überraschung wurde es festgestellt, dass der sog. römische Mörtel, der im Mittelalter angeblich unbekannt war, benutzt wurde.