Zum Bau der Kirche, bzw. zuerst zum Bau des Friedhofs kam es in Folge der Pestepidemie, die Prag im Jahre 1680 erreichte. Jeder Stadtteil musste zu dieser Zeit eine Begräbnisstätte hinter der Stadtmauer errichten, dank dessen in Olšany gleich 3 Friedhöfe entstanden – der Altstädter, der Neustädter und der Jüdische Friedhof. Bei der neu entstandenen Bestattungsstätte wurde im Jahre 1682 auch eine Pestkapelle erbaut, heute die St.-Rochus-Kirche. Der Hl. Rochus war der Patron gegen die Pest, deswegen wurde sie so geweiht.
Die St.-Rochus-Kirche blieb auch nach dem Abebben der Pestwellen Friedhofskirche und im Jahre 1839 wurde sogar die Pfarrei aus der Kirche Erhöhung des Hl. Kreuzes zusammen mit 6 Altären hierher verlegt. Danach wurde sie zur Pfarrkirche.
Früher stand die St.-Rochus-Kirche hinter der Friedhofsmauer, aber deren Teil musste wegen eines Strassenbaus zurückgenommen werden, ebenso wie die alte Pfarrei. Deswegen steht die Kirche heute frei im Grünen.
Aus architektonischer Sicht handelt es sich um ein zentrales barockes Bauwerk, gebaut mit ellyptischem Grundriss, wegen dessen es unrichtig als Rotunde bezeichnet wurde. Bedeckt ist es mit einer Kuppel mit einem Türmchen. Autor des Projekts ist wahrscheinlich J. B. Mathey und Bauherr war J. Hainric.
Die Innenaufteilung erfolgt durch Arkaden und Galerien mit Balustraden. Als Dekorationselemente dienen Ausstanzungen. Der neobarocke Altar ist das Werk von Anton Baum aus dem Jahre 1879. Auf ihm befindet sich ein Bild von Ignatius Raab mit den Patronen der Pestepidemie – dem Hl. Rochus, dem Hl. Sebastian und der Hl. Rosalia. Im Hintergrund des Bildes sind Symbole des Schreckens abgebildet.
Im Innenbereich finden wir noch den Altar der Jungfrau Maria und den Altar des Hl. Josef mit einer Statue des Hl. Johannes des Täufers, welche die Kirche als Geschenk aus der Schweiz bekam.
Interessantes:
Das älteste erhaltene Inventar der Kirche ist ein barockes Zinn-Taufbecken, das aus dem Jahre 1595 stammt, also aus der Zeit vor der Entstehung der Kirche. Dessen Autor ist der Zinngiesser Mathias Voříšek aus Raudnitz an der Elbe. Heute befindet es sich in der Sammlung des Museums der Hauptstadt Prag.