Der Šítka Wasserturm, der auch als Hořejší bezeichnet wird, befindet sich am südlichen Ende der Slawischen Insel in enger Nachbarschaft des Gebäudes des Vereines bildender Künstler Mánes.
Das ursprüngliche Gebäude wurde aus dem Holz gebaut, infolgedessen es im Jahre 1501 ganz ausgebrannt ist. Der neu gebaute bis heute erhaltene Steinturm stammt aus dem Jahr 1591. Seine charakteristische Barockkuppel erhielt er nach der Renovierung, die nach dem Beschuss von schwedischen Truppen im Jahre 1648 notwendig war.
Seinem Zweck, also der Wasserverteilung zu den Brunnen in der Neustadt, diente der Turm bis 1847. Daraufhin wurden die Maschinen des Wasserwerks demontiert und der Turm sollte abgerissen werden. Vor der Zerstörung rettete den Turm die Künstlerische Gesellschaft (Umělecká beseda). Die Umbauten erfolgten nach dem Jahr 1980 und dann im Jahre 1996.
Unter dem Turm standen die sog. Šítka-Mühlen, die nach ihrem Eigentümer benannt wurden. Im Jahre 1930 wurde an ihrer Stelle das Gebäude des Vereines bildender Künstler Mánes erbaut.
Interessantes:
Der Sítkov-Wasserturm stellt einen schrägsten Turm in Prag dar. Und das will schon etwas sagen! Prag ist nicht grundlos als "hunderttürmig" bezeichnet. Der Wasserturm ist von seiner Vertikalachse um ca. 115 cm abgelenkt. Dank einigen Eingriffen, wann er statisch gesichert wurde, kommt zum Glück nicht mehr zu weiterer Ablenkung.
Sehr traurig ist die Tatsache, dass in den Jahren von 1977 bis 1989 sich im letzten Stock dieses Turmes der Beobachtungstand der Staatssicherheit befand. Dieser wurde zwecks der Beobachtung der politisch unbequemen Person Václav Havel errichtet, der unweit am Rašín-Kai wohnte.
