Das Kloster St. Georg grenzt an die Basilika des Hl. Georg an und befindet sich auf der Prager Burg am Platz des Hl. Georg.
Es handelt sich um ein ehemaliges Benediktinerkloster, welches mit seinem Gründungsjahr 973 zum ältesten tschechischen Kloster wurde. Es wurde vom Fürsten Boleslav II. mit seiner Schwester Mlada gegründet, die so auch dessen erste Äbtissin, also Vorsteherin, wurde. Zusammen mit dem Kloster wurde in Prag in diesem Jahr auch das Bistum gegründet, zu dem Mlada auch die Zustimmung des Papstes in Rom mitbrachte.
Später wurde hier die Äbtissin Mlada zusammen mit anderen Mitgliedern der Premysliden-Dynastie begraben. Im 13. Jahrhundert entstand beim Kloster auch das sogenannte Skriptorium, der Schreibsaal.
Es handelt sich dabei um einen frühromanischen Bau, einen der bekanntesten in Prag. Er wird aus zweistöckigen Objekten, umgeben von zwei Paradiesgärten, geformt. Das Kloster in der heutigen Form ist zu grossen Teilen das Ergebnis eines Umbaus aus dem 12. Jahrhundert. Dabei wurde das ursprüngliche Erdgeschoss um einen Stock angehoben und die Kapelle der Jungfrau Maria angebaut.
Ein weiterer grosser Umbau erfolgte in den Jahren 1657 bis 1680 im frühen Barockstil. In der Zeit der josefinischen Reformen wurde auch dieses Kloster aufgelöst und teilweise als Unterkunft für Priester verwendet, teilweise als Kaserne. Nach dem Umbau und den Reparaturarbeiten in den Jahren 1964 bis 1975 begann man es zu Ausstellungszwecken der Nationalgalerie zu benutzen.
Interessantes:
Das Kloster St. Georg wurde vom Herrscher gegründet, weshalb es eine herausragende Stellung zwischen den anderen Klostern besass. Auf der einen Seite bedeutete das den Schutz des Herrschers und Privilegien, auf der anderen Seite eine stärkere Kontrolle und weniger Selbstständigkeit. Dewegen war die Äbtissin des Klosters St. Georg auch oft eine Angehörige des Herrschergeschlechts.