Kirche St. Marie Schnee

Die gotische Kirche St. Maria Schnee finden wir in der Neustadt in direkter Nachbarschaft zu den Franziskanergärten. Diese liess, zusammen mit einem zugehörigen Karmelitenkloster, Karl IV. nach seiner Krönung im Jahre 1347 gründen.

Karl IV. dachte sie sich als Krönungskirche, und deswegen wurde sie als ausgedehnte dreischiffige Kirche entworfen. Wären die Hussitenkriege nicht gewesen, die ihren Bau unterbrachen, wäre sie die zweitgrösste Kirche direkt hinter dem St.-Veits-Dom  geworden. Vom gesamten riesigen Bau wurde nur der hohe Chor gebaut.

Nach den Hussitenkriegen verödete die Kirche nach und nach, bis auch das Gewölbe einstürzte. Rettung kam erst mit den barfüssigen Franziskanern, die sie im 17. Jahrhundert bekamen und sie zu erneuern begannen. Im 18. Jahrhundert wurde sie eine klassizistische Pfarrei.

Die Kirche hat eine reiche Statuen-Ausschmückung, direkt vor dem Eingang befinden sich die Statuen des Hl. Johannes Nepomuk und des Petrus von Alcantara aus dem 18. Jahrhundert. Weitere zehn Statuen befinden sich im Innenbereich der Kirche. Bemerkenswert ist auch der frühbarocke Altar aus dem 17. Jahrhundert. Er hat eine Höhe von 29 m und es handelt sich um den höchsten Säulenaltar in Prag.  Der Autor ist jedoch unbekannt.

Das Altarbild erzählt die Legende von der Gründung der Basilika Santa Maria Maggiore in Rom, als die Jungfrau Maria den Gründern der Kirche mit einem dichten Schneefall mitten im Sommer die Stelle anzeigte, wo die Kirche gegründet werden soll. Die Prager Kirche wurde zum Gedenken an die römische Kirche geweiht.

Wenn Sie sich die Kirche St. Maria Schnee ansehen, besuchen Sie auch ihre Nordseite, wo sie ein erhaltenes gotisches Portal finden, durch das man zum ehemaligen Klosterfriedhof gelangte. Auf dem Relief ist die gekrönte Jungfrau Maria abgebildet,  daneben sind dort auch die Figuren Karl IV. und Blanca von Valois, seiner Ehefrau, anwesend. Die Pfarrkrypta ist der Ort der letzten Ruhestätte einiger bekannter Persönlichkeiten, aber auch von 14 Franziskanern, die im Jahre 1611 in der Prager Armut gemartert wurden.

Interessantes:

Auch wenn die Kirche St. Maria Schnee nicht zu Ende gebaut wurde, handelt es sich bis heute um die Kirche mit dem höchsten Gewölbe aller Kirchen in Prag. Es misst 34 m.  

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