Die Kirche Maria vom Siege befindet sich auf der Kleinseite unter den Petříner Gärten.
Sie wurde zu Beginn des 17. Jahrhunderts von deutschen Lutheranern erbaut und der Höchsten Dreieinigkeit geweiht. Nach der Schlacht am Weissen Berg und der Gegenreform bekamen die barfüssigen Karmeliter die Kirche vom Kaiser, welche die Weihe der Kirche zu Gunsten der Siegreichen Jungfrau Marie änderten, sie umbauten und ein Kloster hinzubauten.
Die Karmeliter bauten in der Kirche auch eine Chorempore sowie einen tiefen Priesterbereich und bauten auch den Turm um. Dem Kloster gliederten sie noch einen Seminargarten an. Das Karmeliterkloster wurde dann im 18. Jahrhundert im Laufe der Josephinischen Reformen aufgelöst. Die Kirche übernahm dann der Malteser Ritterorden. Heute wird sie wieder von den Karmelitern gehalten.
In der Kirche befindet sich ein frühbarocker Altar, weiter eine Reihe von Bildern Heiliger von Peter Brandl und Statuen von Johann Georg Bendl. In der Kirche ist auch ein spätgotisches marmornes Taufbecken, welches aus der Kirche St. Maria unter der Kette hierher gebracht wurde. Im Turm der Kirche können drei Glocken erklingen.
Unter dem Boden der Kirche ist eine weitläufige Krypta, in der etwa 200 Körper begraben sind. Ausser Karmelitern auch der spanische Feldherr Don Baltasar de Marradas, das Geschlecht Dietrichstein und andere. Ein Teil der Gebeine wurde an andere Orte gebracht, und die, welche hier blieben, wurden in gläserne Särge gelegt. Sehen kann man sie aber nicht, da die Krypta nicht öffentlich zugänglich ist.
Die Kirche Maria im Siege ist ein vielbesuchter Wallfahrtsort, da sich in ihr das berühmte Prager Jesuskind befindet.
Interessantes:
Die Kirche hat keine traditionelle Orientierung des Altars nach Osten, sondern dieser ist nach Westengedreht. Die ursprüngliche lutherische Kirche hatte den Altar im Osten, aber nachdem sie den Katholiken übergeben wurde, wurde der Eingang zur Kirche auf die Gegenseite verlegt, also zur Karmelitenstrasse, um sich von früher zu unterscheiden. Ausserdem legte man im Barock schon nicht mehr so viel Wert auf die traditionelle Ostorientierung von Kirchen.