Als Hungermauer wird die Ringmauer bezeichnet, die auf dem Prager Petřín erbaut wurde. Diese liess hier in den Jahren 1360–1362 der böhmische König Karl IV. errichten.
Der Grund für den Bau war die Absicht, die Stadtmauerbefestigung der Prager Burg und der Kleinseite gegen Angriffe aus westlicher und südlicher Richtung zu verstärken. Ursprünglich hatte die Schutzmauer Zinnen und einen Wandelgang, Schiessscharten und einige vorgeschobene Türme, so genannte Bastionen. Einer von diesen wurde später zur Grundmauer für die Kuppel der heutigen Štefánik Sternwarte.
Bei ihrer Entstehung mass die Mauer etwa 4 m in der Höhe und 1,8 m in der Breite. Die Hungermauer führt von Újezd über Strahov bis zum Hradschin. Im Verlauf der weiteren Jahrhunderte wurde die Mauer mehrmals ausgebessert und verstärkt. Im 20. Jahrhundert wurden in der Mauer mehrere Durchbrüche angebracht und später wieder vermauert.
Interessantes:
Die Mauer wird als Hungermauern bezeichnet, da sie nach der Legende Karl IV. deswegen erbauen liess, damit sie den Armen während der Hungersnot im Jahre 1361 einen Lebensunterhalt erbrachte. Die Wahrheit ist, dass die Hungersnot erst nach dem Beginn des Baus ausbrach. Die Armen arbeiteten ziemlich sicher an der Mauer, aber das Ziel des Baus der Mauer was eher strategisch.