Die St.-Nikolaus-Kirche finden wir auf der Kleinseite am Kleinseitner Ring. Sie gehört zu den bekanntesten Werken des Hochbarock.
Die ursprünglich gotische Pfarrkirche mit der gleichen Weihung, die hier stand, wurde bei der Rekatholisierung unter Albrecht von Wallenstein unter die Verwaltung der Jesuiten gegeben. Im 17. Jahrhundert entstand an der örtlichen Pfarrei das erste Professionshaus der Jesuiten auf der Kleinseite, die sich dann weiter ausbreiteten.
Sie hatten die Unterstützung des Geschlechts der Kolowrats für sich, mit dem zusammen sie entschieden, eine neue Kirche und zugehöriges Professionshaus zubauen. Zu diesem Zweck kauften sie 12 Häuser, Gärten, Pfarren und Schulen. Am Ort der früheren St.-Nikolaus-Kirche begann ab dem Jahre 1673 ein neuer Bau zu wachsen. Dem musste am Ende auch die St.-Wenzel-Kirche weichen, die abgerissen und an anderer Stelle neu aufgebaut wurde.
Der erste Teil der Kirche, die dynamische wellige Frontfassade und der Kapellenkranz, begannen im Jahre 1703 nach dem Plan von Kryštof Dienzenhofer zu wachsen. Eingeweiht im Jahre 1711 wurden die Front und das Schiff mit den Aussenkapellen.
Nach seinem Tod im Jahre 1722 übernahm sein Sohn Kilian Ignaz Dienzenhofer die Arbeiten, der den Bau bis zu seiner Einweihung im Jahre 1752 führte. Die Kirche gewann monumentale Ausmasse. In der Breite misst sie40 m, in der Länge 60 m, der Triumpfbogen spannt sich bis in eine Höhe von 24 m und die Kuppel mit der Luzerne misst 79 m.
Im Innenbereich der Kirche finden wir einen einmaligen barocken Raum mit Fresken und Altarbildern. Unter anderen seinen hier Franz Xaver Palko und Wenzel Lorenz Reiner erwähnt.
Für am wertvollsten werden die Gemälde von Karel Škréta Kreuzigung und Passionszyklus 10 Bilder auf der Galerie der Kirche gehalten. Insgesamt befinden sich in der Kirche in etwa 3000 m² Wandmalereien.
Um die Statuen-Ausschmückung mit mehr als 50 Statuen kümmerte sich die Werkstatt von Ignaz Franz Platzer. Die grösste Bedeutung haben dabei die Statuen der Jesuiten-Heiligen in Überlebensgrösse und die älteste Plastik, die Statue der Hl. Maria Foy. Die St.-Nikolaus-Kirche ist ein nationales Kulturdenkmal.
Interessantes:
Das Gemälde Der Tod des Franziskus Xaverius, dessen Autor Franz Xaver Palko ist, wurde zum Gegenstand für Handlung einer Romanette von Jakub Arbes genannt Heiliger Xaverius.