Die strahlend weißen Sova-Mühlen sind am linken Moldauufer auf der Insel Kampa zu sehen. Die erste nachweisliche Erwähnung der Sova-Mühlen stammt aus dem Jahr 1393, ihre Geschichte reicht jedoch zweifellos noch weiter zurück. Sie sind nach ihrem Eigentümer Václav Sova aus Liboslav benannt, der hier das gotische Haus, die Mühlen sowie auch z.B. ein Hammerwerk mit einer Schleiferei, eine Schneidemühle, eine Kalkbrennerei, eine Tuch- und Weißgerberwalche errichtete.
Die Mühlen wurden in der Renaissancezeit und später im Jahr 1850 umgebaut, als ihr Eigentümer František Odkolek war. Er ließ die Mühle zu einer Dampfmühle umbauen. Dazu musste jedoch ein hoher Schornstein gebaut werden, wodurch allerdings das Panorama der Pragerburg gestört wurde.
Derzeit befindet sich hier das Museum Kampa, das eine einzigartige Sammlung moderner Kunst, in der insbesondere das künstlerische Schaffen des tschechischen Malers František Kupka vertreten ist, zur Besichtigung anbietet. Die Sammlung entstand in den USA und die Sammlerin Frau Meda Mládková schenkte sie als eine Spende der Tschechischen Republik.
Die Rekonstruktion des Objektes Sova-Mühlen, in dem diese Sammlung unterbracht werden sollte, erfolgte im Jahr 2000. Eine der festgesetzten Bedingungen für das Schenken der Sammlung war jedoch die Installation des Artefaktes, d.h. des riesigen gläsernen Kubus im Metallrahmen, auf dem Dach des Gebäudes. Gegen diesen Gegenstand, der das Panorama der Prager Burg stört, protestierte nicht nur ein Teil der Öffentlichkeit, sondern auch Denkmalpfleger. Das Kulturministerium stimmte jedoch seiner Installation zu und die Sammlung ist also zu sehen.
Interessantes:
Das Museum bekam auch sein neues visuellen Symbol, und zwar einen vier Meter hohen und über zwei Tonnen schweren Stuhl aus Holz. Dieser wurde jedoch während des Hochwassers im Jahr 2002 weggenommen. Anstelle des Stuhls aus Holz wurde später ein 6 m hoher Stuhl aus Pappelholz aufgebracht, der jedoch im Jahr 2012 aus dem Grund der gestörten Struktur des Holzes beseitigt wurde.
