Das Institut für Edelfrauen befindet sich im Rosenberg-Palais auf der Prager Burg. In der Stelle des Instituts standen früher mehrere Häuser aus dem 13. und 14. Jahrhundert, die aber bei dem ausgedehnten Brand auf der Kleinseite und der Prager Burg im Jahre 1541 zugrunde gingen. Damit wurde eigentlich erst der Platz für den grosszügigen Bau des Rosenberg-Palais frei.
Unter der Bauleitung von Hans Vlach wuchs hier ein vierflügeliges Palais mit Arkaden und später, als die Rosenbergs die Nachbarhäuser aufkauften, wuchs das Palais noch um einen grossen Garten an. Den Bau leitete danach der bekannte Baumeister Ulrico Avostalis. Zu Anfang des 17. Jahrhunderts erhielt Rudolf II. das Palais und verband es mit dem Ludwigs-Flügel des Königspalastes.
Der Umbau in das Institut für Edelfrauen erfolgte ab dem Jahre 1753 nach einem Projekt von Nicolo Pacassi, als die Kaiserin Marie Theresia das Institut gründete. Zwei Jahre danach wurde das Institut eröffnet. Im 1. und 2. Stock befanden sich die Zimmer der Edelfrauen, ein weiterer Teil waren das Apartment der Äbtissin, Gesellschaftsräume, der Kapitelraum, der Chor, die barocke Kapelle der höchsten Dreifaltigkeit und die Wirtschaftseinrichtungen.
Man kann sagen, dass sich das Aussehen des Palais bis in die heutige Zeit kaum verändert hat. Das Institut der Edelfrauen selbst wurde im Jahre 1919 aufgelöst und im Gebäude siedelte sich das Innenministerium an. Für dieses wurden auch einige Adaptionsarbeiten durchgeführt.
Die Gesamtrekonstruktion zog sich bis in die Jahre 1996 – 2007. Das Palais ist seit dem Jahre 2010 öffentlich zugänglich und es ist möglich es im Rahmen einer Führung durch die Prager Burg zu besuchen.
Interessantes:
Das Institut für Edelfrauen war für die Erziehung von 30 Adelstöchtern im Alter von 24 Jahren und älter bestimmt. Waisen konnten im Institut schon ab 18 Jahren sein. Vorsitzende des Instituts konnten nur unverheiratete Erzherzoginnen des Habsburger-Lothringer Geschlechts sein, und die erste von Ihnen wurde die Tochter von Maria Theresia – die Erzherzogin Maria Anna.
