Die Kirche der Hl. Ludmila steht am Friedensplatz in der Prager Neustadt.
Es handelt sich um eine neugotische dreischiffige Basilika mit Querschiff, die in den Jahren 1888 bis 1892 aus geschnittenen Ziegelsteinen erbaut wurde. Autor des Projekts war der Architekt Josef Mocker und Bauherrn die Vinohrader Gemeinde zusammen mit Bundesunterstützung.
Die Kirche wurde vom damaligen Erzbischof Kardinal Franziskus von Schönborn feierlich eingeweiht und dann wurden die Gebeine der Hl. Lumila und ihres Neffen, des Hl. Wenzel, dorthin übersiedelt.
Die zwei Türme, anliegend an der Seite der Eintrittsfassade, bilden die Dominante des Baus. Interessant ist, dass bei einer Höhe von 60 m jeder der Türme 5 unterschiedlich hohe Stockwerke hat. In jedem der Türme befinden sich zwei Glocken.
Beim Betreten der Kirche begrüsst Sie das Hauptportal mit einem Relief von Christus, der Hl. Ludmila und dem Hl. Wenzel, ausgemeisselt im Tympanon. Dessen Autor ist der berühmte Bildhauer Josef Václav Myslbek.
Ab dem Jahre 1974 wurde die Kirche ausgebessert und zeitweise geschlossen. Die feierliche Eröffnung der ganzen Kirche erfolgte im Jahre 1992 zusammen mit Erzbischof Miloslav Vlk, der auch den Gottesdienst abhielt.
Interessantes:
Der Innenbereich der Kirche erinnert nicht an nüchterne gotische Ausschmückung, sondern überrascht im Gegenteil mit der Farbigkeit und Vielfalt seiner Gestaltung. Die ausdrucksvolle Polychromie der Wände und die Säulen stammen von Jan Jobst.
Die Autoren der Vorlage für die Vitragefenster waren František Sequens, František Ženíšek und andere. In der Kirche befinden sich auch seitliche Jugendstil-Altare, eine Kanzel und eine Krippe.