Das Hrzánský-Palais befindet sich auf dem Hradschin in der Loreto-Strasse. Es handelt sich um eines der ältesten Häuser auf dem Hradschin. Ursprünglich war hier ein gotisches Haus, das im 14. Jahrhundert eine Zeit lang Petr Parléř, der Baumeister des St.-Veits-Doms, besass. Genau hier liess der höchste böhmische Kanzler Heinrich von Plauen ein neues Haus bauen, das Adam der Ältere von Sternberg Ende der 16. Jahrhunderts bedeutend erweiterte.
Im Laufe der weiteren Jahre wurde das Haus im Renaissancestil umgebaut und wuchs Schritt für Schritt. Schliesslich wurde es mit dem benachbarten Ditrichstein-Palais verbunden.
Der heutige Name des Palais stammt vom Geschlecht der Hrzán ab, welche es Anfang der 18. Jahrhunderts kauften. Dann am Ende des 18. Jahrhunderts wurde das Palais Kapitel-Haus des Dekanats beim St.-Veits-Dom. Dieses Kapitel war es auch, welches das Palais umbaute und die ursprüngliche Renaissancefassade mit einer Spätbarockfassade überdecken liess.
Der Haupteingang hat noch immer das ursprüngliche Renaissanceportal. Der Grundriss des Palais ist rechteckig und umfasst in der Mitte einen Hof. In den Kellerräumen würden Sie noch die Reste der mittelalterlichen Befestigung des Hradschins finden.
Heute dient das Palais der Regierung der Tschechischen Republik, die es zu diplomatischen und repräsentativen Zwecken nutzt.
Interessantes:
Im Palais, bzw. in einer seiner Wohnungen, wohnte in den Jahren 1894 - 95 T. G. Masaryk, der zukünftige Präsident, mit seiner Frau Charlotte. Dagegen wohnte und malte im hinteren Trakt im Atelier in den Jahren 1937 - 1970 der Maler Jan Slavíček, Sohn des berühmten tschechischen Malers Antonín Slavíček.