Die Herget-Ziegelei befindet sich auf der Kleinseite in der Nähe der Čertovka-Mündung. Es handelt sich um ein barockes Wohnhaus und eine zweistöckige Ziegelhütte, die in den 80er Jahren des 18. Jahrhunderts anwuchs.
Franz Baron Leonard Herget, Professor für Mathematik an einer Ingenieursschule, liess diese erbauen. Zur Ziegelei gehörte auch das Recht zur Nutzung der Wiese des Königlichen Wildparks, dort wurde Lehm für die Ziegelei gefördert. Auch wenn Franz Herget die Ziegelei früh verkaufte, blieb diese in der Familie, da die Tochter des neuen Eigentümers sich mit dem Sohn von Herget verheiratete. Das Gebäude der Ziegelei selbst war ein zweistöckiger Längsbau einfacher Architektur mit einem Mansarden-Mönchsdach.
Später wurde die Ziegelei als Lager und als Garage historischer Kutschen genutzt, bis sie am Ende verödete. Es wurde zwar entschieden sie als Kulturdenkmal zu erhalten, denn ihr Gebäude gehörte untrennbar zum Panorama der Kleinseite, jedoch brannte sie im Jahre 1995 aus.
Das benachbarte hohe Wohngebäude, das leider die umliegenden Gebäude überragt, wurde zusammen mit der Ziegelei im spätklassizistischen Stil umgebaut. In diesem Haus können wir bis heute wertvolle erhaltene Wand- und Deckenmalereien aus der Mitte des 19. Jahrhundert finden.
Heute gehört die Herget-Ziegelei dem Stadtteil Prag 1, der sie komplett rekonstruieren und in das ursprüngliche Aussehen versetzen liess. Auf dem Areal befindet sich ein Komplex mit Restaurant, Galerie und Ausstellungsraum.
Interessantes:
Im Hof der Herget-Ziegelei finden wir einen Springbrunnen, in dem zwei Bronzefiguren stehen, die vor sich ins Wasser pinkeln. Dabei drehen sie sich und schreiben Buchstaben ins Wasser. Es handelt sich um ein Werk des Bildhauers David Černy.