Das Břevnov Kloster befindet sich in Prag 6, Břevnov. Es wurde im Jahre 993 von dem Fürsten Boleslav II. und dem Hl. Vojtěch als erstes Männerkloster in Böhmen gegründet.
Die Bezeichnung des Klosters stammt der Legende nach davon, dass sich hier der Fürst Boleslav II. mit dem Hl. Vojtěch an einem Brunnen traf, in dem ein Balken (tschechisch: břevno) lag.
Das Kloster wurde mehrmals umgebaut und erweitert, bis dann in den Jahren 1708 bis 1745 der barocke Komplex in der heutigen Form entstanden war. Deren Urheber waren Kryštof Dienzenhofer mit Sohn Kilián Ignác, der auch das heutige Tor zum Komplex errichten liess.
Das Kloster bestand aus dem Speicher, dem Wirtschaftshof, den Prälatur-Gebäuden und wahrscheinlich auch aus einem Spital.
Auch die Basilika der Hl. Marketa ist ein Werk dieser beiden Architekten und reiht sich in die Bauwerke tschechischen Hochbarocks ein. Der Hauptaltar stammt aus dem Jahr 1718, die Altarbilder malte Petr Brandl, und an den Altarseiten befinden sich Statuen benediktinischer Heiliger von Matouš Václav Jäckel. In der Kirche können Sie sich noch immer auf die original Chorbänke mit Intarsien aus dem 18. Jahrhundert setzen. Auch die Klosterorgel ist original aus dem Jahr 1725.
An die Kirche grenzt ein Konvent an, der aus dem Jahr 1709 - 1720 von Kryštof Dienzenhofer stammt und die Prälatur aus dem Jahr 1720 von Kilián Ignác. Der sogenannte Theresien-Saal, benannt nach Maria Theresia, ist der bekannteste Raum der gesamten Prälatur. Hier befindet sich auch eine klassizistische Kemenate, das Pompejische Zimmer, und der chinesische oder blaue Saal, wo sich früher das Arbeitszimmer des bekannten Abtes Opasek befand.
Im Konvent befindet sich auch das Winter-Refektorium, die Sakristei, der Kapitelsaal, das Sommer-Refektorium, der Billard-Salon und die Bücherei.
Anliegend an die Klostergärten befindet sich das äbtische Sommerschlösschen Vojtěška. Im Garten befindet sich auch der erwähnte Brunnen mit Kapelle, wo der Bach Brusnice entspringt.
Im Jahre 1990 gab der Staat das gesamte Břevnov Kloster dem Benediktiner-Orden zurück und im Jahre 1991 wurde es zum nationalen Kulturdenkmal ernannt.
Interessantes:
Erwähnenswert ist auch die Tatsache, dass es sich um das erste Prager Kloster handelt, dass von Papst Pius XII. im Jahre 1948 den Ehrentitel Basilica minor erhielt. Diesen erhalten nur wenige auserwählte Kirchen.
